Vampirisierte Sargent-Studie

„Vampirized Sargent Study“ ist das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit der Porträtmalerei, gefiltert durch eine ausgesprochen zeitgenössische Linse. Im Mittelpunkt der Komposition steht eine mit breitem, kraftvollem Pinselstrich dargestellte Figur, die an die Unmittelbarkeit John Singer Sargents erinnert, jedoch von einer schattigen, beunruhigenden Qualität durchdrungen ist. Warme Ocker- und Rosatöne beleben das Gesicht, kontrastiert durch Flächen tiefer, einhüllender Dunkelheit, die die Form verdecken und definieren. Es geht hier nicht um die angestrebte Ähnlichkeit, sondern um die Hervorrufung einer Stimmung – eines Gefühls von Innerlichkeit und verschleierter Melancholie. Die Studie bewegt sich zwischen Beobachtung und Suggestion und deutet eher einen psychischen Zustand an, als eine feste Identität darzustellen. Eine zurückhaltende Palette und ein kraftvoller Farbauftrag tragen zu einer fesselnden Spannung zwischen Sichtbarkeit und Verborgenheit bei und überlassen es dem Betrachter, die Erzählung innerhalb des Rahmens zu vervollständigen.