Vampir

„Vampir“ haust im Schatten, ein Porträt, das die Last der Jahrhunderte trägt. Die mit kräftigen, schwungvollen Strichen gemalte Figur tritt aus einer gebrochenen und stürmischen Dunkelheit hervor, eine Studie der Kontraste zwischen Blässe und tiefem, einhüllendem Blau. Eine purpurne Spur – ein nachklingendes Echo – deutet auf eine kürzliche Vertrautheit hin, eine eindringliche Präsenz knapp außerhalb des Bildes. Der Künstler nutzt meisterhaft die Textur, um nicht nur Ähnlichkeit, sondern auch einen psychischen Zustand zu vermitteln – eine müde Noblesse, durchzogen von spürbarer Melancholie. Gebrochenes und zurückhaltendes Licht erhellt den Blick des Porträtierten kaum und konfrontiert den Betrachter mit einem stillen, inneren Drama. Dies ist kein Schauspiel der Angst, sondern ein intimer Einblick in eine einsame Existenz, das Porträt eines Wesens, das zugleich fesselnd und von der Zeit unwiderruflich gezeichnet ist.